Beschreibung
Patienten mit der Diagnose Herzinsuffizienz können unabhängig vom Schweregrad der Erkrankung an dem Projekt teilnehmen. Der Einschluss der Patienten erfolgt dabei durch einen ambulanten oder stationären Leistungserbringer. Im ambulanten Bereich übernimmt diese Tätigkeit vorwiegend die primär behandelnden Hausärzte oder Fachärzte (primär Kardiologen oder Internisten). Im stationären Bereich übernimmt die fachärztliche Nachbetreuung vom Krankenhaus den Einschluss der Patienten. Die Betreuung der Patienten erfolgt im Rahmen des Projektes für eine Laufzeit von 12 Monaten.
Die Netzwerkstelle übernimmt nach dem Patienteneinschluss das kontinuierliche Monitoring und die Koordinierung der Patienten. Sie ist hierbei eine sektorenunabhängige Stelle bestehend aus Fachärzten und speziell ausgebildetem Fachpersonal. Die Netzwerkstelle koordiniert die Diagnostik sowie Therapie und überwacht die Einhaltung der Behandlungspfade. Das fachärztliche Monitoring der Patienten erfolgt über alle Krankheitsschweregrade hinweg. In Fällen einer drohenden Dekompensation erfolgt eine enge Abstimmung mit dem primär behandelnden Arzt, um eine leitliniengerechte Anpassung der Behandlung zu initiieren.
Zentraler Gegenstand des Projekts ist das webbasierte e-Health Portal. Hierüber werden alle relevanten Informationen zum Patienten erfasst und gespeichert. In einer virtuellen Patientenakte werden unter anderem Stammdaten, Messeinträge, Informationen zur Anamnese, hochgeladene Dokumente und Angaben zur Medikation erfasst. Für die Netzwerkstelle und den primär behandelnden Leistungserbringer dient das Portal als wichtige Austauschplattform.
Auch Patienten erhalten Zugriff auf das e-Health-Portal, um ihre Vitalparameter kontinuierlich erfassen, speichern und übertragen zu können. Hierfür wurden konkrete Vitalparameter wie bspw. EKG, Körpergewicht, Sauerstoffsättigung definiert. Um die Vitalparameter zu erfassen, nutzt der Patient externe mobile Messgeräte, die entweder eine automatische Übertragung der Messwerte in die Plattform zulassen oder deren Werte manuell eingegeben werden können. Des Weiteren können über das Portal wichtige Fragebögen für die Erhebung der Daten zur Evaluation ausgefüllt werden. Diese werden von den Patienten bearbeitet.
Es gibt im Portal zudem die Möglichkeit Normwerte patientenindividuell einzustellen. Folglich können Netzwerkstellen anhand farblicher Markierungen schnell erkennen, ob sich die Vitalparameter eines Patienten verschlechtert haben. Wenn Werte schlechter werden und Symptome des Patienten darauf hinweisen, dass eine Dekompensation droht, können patientenindividuelle Behandlungsempfehlungen unverzüglich dem primäre behandelnden Leistungserbringer übermittelt werden.
Abgeleitete Maßnahmen
Bei Auffälligkeiten im Monitoring leitet die Netzwerkstelle passgenaue Maßnahmen ab und stimmt individuelle Behandlungsempfehlungen mit den beteiligten behandelnden Ärzten ab.
Zusätzliche Maßnahmen
Keine Angabe durch den Projektträger
Informationsgewinnung und -übertragung
Patienten erfassen über die mobile App des e-Health Portals ihre Vitalparameter. Die Zeitintervalle für die Erfassung der Vitalparameter werden mit der Netzwerkstelle individuell anhand des Schweregrades der Erkrankung abgestimmt. Die Daten werden in der App erfasst, gespeichert und übertragen. Zum Erfassen des EKGs wird bspw. ein mobiles 3-Kanal EKG verwendet, welches mit Hilfe einer Bluetooth Kopplung die Daten auf die mobile App überträgt. Die Vitalparameter Sauerstoffsättigung und Puls werden von einem Pulsoximeter erfasst und ebenfalls via Bluetooth Kopplung auf die mobile App übertragen. Alle weiteren Messwerte können manuell eingetragen werden.
Des Weiteren können Patienten über die App Fragebögen digital ausfüllen.
Auch die Netzwerkstellen und primär behandelnden Ärzte haben Zugriff auf das e-Health Portal und können Informationen zur Patientenakte hinzufügen, Formulare ausfüllen oder Dokumente hochladen.
Die Übertragung der Daten erfolgt verschlüsselt.
Informationsempfänger und -verarbeitung
Empfänger der Informationen sind in erster Linie die Netzwerkstellen. Diese schauen mehrmals täglich in das e-Health Portal und prüfen die übertragenen Messwerte der Patienten. Anhand von Markierungen erkennen die Netzwerkstellen auf einem Blick, ob es sich hierbei um kritische Vitalparameter handelt. Ist dies der Fall nehmen sie Kontakt zum Patienten und dem primär behandelnden Leistungserbringer auf.