Durchführung einer Evaluation:
Laufend
Typ der Evaluation:
Medizinisch
// Technisch
// Usability
// Ökonomisch
Ziele der Evaluation:
I. Evaluationsendpunkte siehe Outcome unten:
1. Primärer Endpunkt: Kumulativer Score schwerer Komplikationen (NCI-CTCAE)
2. Sekundäre Endpunkte: „time-to-antibiotic“ (TTA), „PREMs“ und „PROMs“
„PREMs (Patient Reported Experience Measures)“ - Informationen über den Gesundheitszustand von PatientInnen, welche von diesen selbst berichtet werden, wie zum Beispiel zu deren Lebensqualität, Symptomen oder Behandlungseffekten oder auch objektive Erfahrungen (z. B. Wartezeit bis zum Termin). PREMs können von der Erwartungshaltung der PatientInnen beeinflusst werden.
„PROMs (Patient Reported Outcome Measures)“: Erfahrungen der PatientInnen im Hinblick auf Wahrnehmung über die Zufriedenheit mit dem Leben (Wohlbefinden als Ergebnis).
3. Tertiäre Endpunkte: Behandlungskosten, Erfahrungen des ärztlichen Personals mit der Telemedizin
Die Evaluation kombiniert gesundheitsökonomische, quantitative und qualitative Methoden (Mixed-Methods-Ansatz):
a. Gesundheitsökonomische Analysen: Spezifische Behandlungskosten je nach onkologischer Grunderkrankung (Kosten stationärer Aufenthalte, Medikamentenkosten) und anfallende Transferkosten werden in einer anonymisierten aggregierten Stichprobe aus Routinedaten der beteiligten Krankenkassen erfasst. Es findet eine Gegenüberstellung dieser Daten mit den Daten aus telemedizinischen Phasen statt. Eingesparte Kosten für die Familien werden quantifiziert, indem Fehltage in der Arbeit, Betreuungsaufwände für Geschwister und Zeitaufwände für die Versorgung der Patienten (Fahrzeiten und medizinische Tätigkeiten zu Hause) in beiden Gruppen erfragt und ausgewertet werden.
b. Quantitativer Teil: In Basis-Fragebögen werden soziodemographische Daten zu Patienten und Familien erhoben. In Arztfragebögen werden einmalig basale Variablen zur Erkrankung erhoben (z. B. ICD-Code, Therapieform). Bei ungeplanten oder verlängerten stationären Aufenthalten, sowie bei Komplikationen mit einem NCI-CTCAE Score ≥3 wird ärztlicherseits eine Meldung als Adverse Event (AE) oder Severe Adverse Event (SAE) veranlasst. In diesen Meldungen sind Art und Umstände der Komplikation enthalten. SAEs müssen binnen 24 Stunden gemeldet werden. Weiterhin wird bei jedem Patienten mit Fieber oder anderen Infektionssymptomen konsequent die TTA dokumentiert.
Zur Messung der Lebensqualität wird der KINDL eingesetzt. Ergänzend zum generischen Hauptinstrument wird ein Zusatzinstrument verwendet, das ebenfalls alterstypisch spezifische Aspekte der Lebensqualität bezogen auf onkologische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen erfasst. Die Zufriedenheit mit der onkologischen Behandlung und die Servicezufriedenheit wird mit einer übersetzten Version des US-amerikanischen Standardfragebogens PedsQL13-15 („Hem/Onc“ Modul) quantifiziert.
c. Qualitativer Teil: Bei allen Behandlern wird die Zufriedenheit mit der Telemedizin in prä-/post Erhebungen erfragt. Geeignete Instrumente zur Erhebung der Zufriedenheit mit Telemedizin bei Patienten gibt es bislang nicht. Daher werden initial durch Interviews ehemaliger Patienten und ihrer Familien spezifische Fragen entwickelt. In einer Pilotphase soll ein Fragebogen mit Eltern- und Kinder-Items in KULT-SH getestet werden.
Mittels qualitativer Interviews sollen die Studienteilnehmer zum Zeitpunkt TP2 nach 3 Monaten Telemedizin (TM) bzw. Vor-Ort-Behandlung (vOB) und zum Ende der Studienphase (TP3) interviewt werden. Hierfür wird ein Interviewleitfaden entwickelt, der verschiedene Dimensionen der Zufriedenheit mit der Versorgung erfasst. Dieser untergliedert sich in allgemeine Fragen für beide Gruppen (TM/vOB) und spezifische Fragen TM vs. vOB. Die Interviews werden aufgenommen und transkribiert. Die Analyse erfolgt mit der Methode nach P. Mayring (Qualitative Inhaltsanalyse).
Durchführende Organisation:
Zentrum für Bevölkerungsmedizin und Versorgungsforschung Universität zu Lübeck
Ratzeburger Allee 160 Haus 50
23538 Lübeck
Deutschland
zur Website
Art/Typ des Evaluationskonzeptes:
Es wird eine monozentrische randomisierte Studie im Crossover-Design durchgeführt. Im Anschluss an den Studienzeitraum wird eine „on-demand“ Phase für Telemedizin implementiert. Es wird eine Rekrutierung von 30 Patienten/Jahr angestrebt, so dass insgesamt 60 Patienten eingeschlossen werden können.
Fallzahlen: Es soll die Nichtunterlegenheit der Telemedizin im Hinblick auf schwere Komplikationen statistisch erwiesen werden. Hierfür werden 48 Patienten benötigt. Unter der Annahme dass 20% der Patientinnen und Patienten die Studie aus eigener Motivation oder medizinischer Notwendigkeit verlassen, wird der Einschluss von 60 Studienteilnehmern angestrebt.
Verantwortlich für die Evalutation: PD Dr. Dr. Fabian-S. Frielitz, LL.M., MA., MBA, MHEd
Art des Evaluationsdesigns:
Evaluation mit „Mixed methods“ Ansatz:
1. Quantitative Evaluation: Schwere der Komplikationen, stationäre Aufenthalte (Nichtunterlegenheit); Lebensqualität, Patientenzufriedenheit
2. Qualitative Evaluation: Zufriedenheit mit Telemedizin bei Patienten und Behandlern
3. Gesundheitsökonomische Evaluation: Vergleich der Behandlungskosten (aggregierte historische Kontrolldaten vs. Vor-Ort-Betreuung vs. Telemedizin Studie)
Art der verwendeten Daten:
Dokumentationsdaten:
1. Mobiles Endgerät mit eigens für die KULT-SH Studie entwickelter App
2. Sensoren zur Erfassung von Vitalparametern (Sauerstoffsättigung, Herzfrequenz, Temperatur). Im Verlauf ist eine automatische Weiterleitung der gemessenen Parameter an die KULT-SH App geplant
3. Videokonferenzen mit ärztlichem Personal
4. Anbindung an eine einrichtungsübergreifende Akte (ePA) zur Speicherung, der über die KULT-SH App erfassten Daten im Verlauf geplant
5. Dokumentation der Visiten im KIS-Formular (KIS-ORBIS)
6. Explorative Interviews zur Fragebogenentwicklung bzgl. Telemedizin: Einbindung von ehemaligen Patienten.
Fragebogenerhebung:
7. Qualitative Interviews (Patient): von Studienteilnehmern nach 3. bzw. 6 Monaten (48 Interviews bei 24 Studienteilnehmern)
8. Qualitative Interviews (Arzt): Zufriedenheit mit der telemedizinischen Betreuung (Studienbeginn/-ende)
Routinedaten:
9. Gesundheitsökonomische Analysen: Krankenkassendaten (Kosten für ambulante / teilstationäre / stationäre Behandlung, Medikamente, Transfer, Hilfs-/Heilmittel)
Ergebnisse:
Evaluationsendpunkte siehe Outcome unten:
1. Primärer Endpunkt: Kumulativer Score schwerer Komplikationen (NCI-CTCAE)
2. Sekundäre Endpunkte: „time-to-antibiotic“ (TTA), „PREMs“ und „PROMs“ o „PREMs (Patient Reported Experience Measures)“ - Informationen über den Gesundheitszustand von PatientInnen, welche von diesen selbst berichtet werden, wie zum Beispiel zu deren Lebensqualität, Symptomen oder Behandlungseffekten oder auch objektive Erfahrungen (z. B. Wartezeit bis zum Termin). PREMs können von der Erwartungshaltung der PatientInnen beeinflusst werden.
„PROMs (Patient Reported Outcome Measures)“: Erfahrungen der PatientInnen im Hinblick auf Wahrnehmung über die Zufriedenheit mit dem Leben (Wohlbefinden als Ergebnis).
3. Tertiäre Endpunkte: Behandlungskosten, Erfahrungen des ärztlichen Personals mit der Telemedizin