Beschreibung
Das BAss bietet dem Nutzer aufgrund seiner breiten Itemstruktur eine Vielzahl verschiedener Informationen, die ansonsten von der Pflegeperson gesondert erhoben werden müssten. Score-Werte international anerkannter Assessmentinstrumente können durch die Anwendung des BAss ohne zusätzlichen Arbeitsaufwand ausgeleitet werden. Hierbei ist auf Unterschiede zwischen der EDV-gestützten Version und der Papierversion hinzuweisen.
Auf Basis der durch das BAss erfolgten Patienteneinschätzung ist es mithilfe sogenannter Mappings für beide BAss-Versionen möglich, die Scorewerte folgender Skalen auszuleiten:
- Barthel-Index (Mahoney & Barthel, 1965)
- Erweiterter Barthel-Index (Prosiegel et al., 1996)
- Frührehabilitations-Barthel-Index (Schönle, 1996)
- Die Module 1 bis 4 des „Neuen Begutachtungsassessment (NBA)“ (Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS), 2016).
European Nursing care Pathways (ENP) ist eine standardisierte Pflegefachsprache, die Pflegende bei der Pflegeplanung und Dokumentation unterstützt. Die Entwicklung von ENP hat 1989 begonnen. Sie umfasst alle Elemente des Pflegeprozesses (Pflegediagnosen, Ziele und Interventionen [= Pflegemaßnahmen]), die für eine nachvollziehbare Pflegedokumentation erforderlich sind. Durch Auswahl der für den Patienten relevanten Sprachbausteine wird der individuelle pflegerische Behandlungspfad (= care pathway) für den jeweiligen Patienten generiert. Die Pflegefachsprache ist im Sinne einer Pflegeklassifikation sortiert und geordnet. Damit wird das Auffinden von Pflegediagnosen, -zielen und -maßnahmen erleichtert. Genauere Hintergründe zu ENP können Sie unter de.wikipedia.org/wiki/European_Nursing_Care_Pathways sowie in den wissenschaftlichen Hintergründen zu ENP nachlesen: www.recom.eu/files/recom/40-wissen/enp-entwicklung/einleitung/ENP_Wissenschaftliche_Hintergruende_2017_DE.pdf
Kostenfrei wird aus der ENP Klassifikation eine ENP-Interventionsliste von ca. 1000 Pflegemaßnahmen zur Verfügung gestellt.
Abgeleitete Maßnahmen
Aufnahme der OPS-Anträge beim DIMDI
Aufnahme der Daten in die Softwareprodukte
Zusätzliche Maßnahmen
Entwicklung der Qualitätsindikatoren basierend auf der Datengrundlage. Hier liegen bereits Erfahrungen und Vorarbeiten vor.
Informationsgewinnung und -übertragung
Adäquate, einheitliche und differenzierte Abbildlung des Pflegeprozesses in der elektronischen Patientenakte.
Aussagekräftige Erfassungsmöglichkeit über den Patientenzustand und das pflegerische Handlungsgeschehen.
Deutliche Reduktion des Dokumentationsaufwandes auf die Kernaufgaben der Pflegeprozessdokumentation, Abschaffen der Doppeldokumentation und Ressourcenoptimierung bei Wiederaufnahme durch Datenübernahmen aus dem Voraufenthalt.
Informationsempfänger und -verarbeitung
Die Daten aus der Regeldokumentation des Pflegeprozesses können mehrfachgenutzt werden.
Bewertung der pflegerischen Versorgungsqualität durch Ableitung von pflegesensitiven Qualitätsindikatoren.
Daten zur pflegebedarfsorientierten Pflegepersonalsteuerung.
Überleitung der pflegerischen Versorgungsdaten im Rahmen einer standardisierten Überleitung in andere Sektoren.
Verfeinerung des Pflegelast-Kataloges des InEK und damit Förderung des Pflegepersonalquotienten zur Verbesserung der Pflegepersonaluntergrenzen. Durch die Verfeinerungen können die Untergrenzen pflegebedarfsabhängig gestaltet werden.
Ersetzen des OPS 9-20 und der pflegerischen Nachweispflichten einer aktivierend-therapeutischen Pflege in den anderen Komplexkodes. Vereinfachung der bisherigen pflegerischen Nachweispflichten im Bereich der ICD-10 und OPS-Kodierung, durch automatisierte Generierungsprozesse.
Schaffung und Nutzung der Datengrundlage für eine adäquate Finanzierung pflegerischer Leistungen orientiert an einem qualitativ ausgerichteten Leistungsgeschehen und damit einer Ablösung der Personaluntergrenzen und der Pflegebudgetverhandlungen basierend auf den Ist-Kosten. Künftig sollen Pflegebudgets am Leistungsgeschehen orientiert verhandelt werden. Damit können die jetzt gesetzten Fehlanreize der Aufgabenverschiebung und Qualitätsdefizite wirkungsvoll behoben werden. Gute pflegerische Versorgung wird angemessen finanziert.