Kurzvorstellung
Wie ein roter Faden zieht sich die Beschäftigung mit SNOMED CT und anderen standardisierten Vokabularien durch das ganze Berufsleben von Prof. Ingenerf. Für das Ziel „Semantische Interoperabilität“ ist eine Einbettung von Codes in Datenstrukturen erforderlich.
Erst seit Verbreitung von HL7 FHIR rückt für Entwickler von IT-Systemen die Beherrschung des komplexen Umgangs mit logisch definierten SNOMED CTKonzepten in greifbare Nähe. Hierzu trägt bei, dass nicht nur klinische Inhalte wie Allergy oder Medication, sondern auch terminologische Inhalte über Ressourcen wie CodeSystem, ValueSet oder Concept-Map einheitlich genutzt werden. Professionelle, aber auch anspruchsvolle Softwarewerkzeuge erleichtern die Unterstützung für die Modellierung, Validierung, Suche oder Analyse von codierten Daten. Infrastrukturell braucht es Terminologieserver-Lösungen, die idealerweise ihren Ausgangspunkt beim BfArM zum Bereitstellen verbindlicher Klassifikationen und Terminologien haben sollten.
Ziel des Engagements im Expertengremium:
Josef Ingenerf stimmt mit den anderen Experten überein, dass eine Vielzahl von Herausforderungen für das Ziel interoperabler Anwendungssysteme im Gesundheitswesen berücksichtigt werden müssen, z. B. geeignete gesetzliche Rahmenbedingungen, Akzeptanz bei Entwicklern wie auch bei den Anwendern in den Heilberufen sowie Partizipation von Patientinnen und Patienten. Gleichwohl richtet er sein Augenmerk auf die (Medizinische) Informatik. Es werden dringend Entwickler mit Interesse und Expertise bzgl. semantischer Themen benötigt. Erst intelligente IT-Lösungen unter voller Ausnutzung der Potentiale rund um HL7 FHIR und SNOMED CT wird Deutschland konkurrenzfähig mit anderen Ländern machen. Angesichts des Nachwuchsmangels braucht es hierzu die Erhöhung der Attraktivität dieses Teilgebietes für (Medizinische) Informatiker.
Diese Perspektive möchte er als Vertreter der Gruppe wissenschaftliche Einrichtungen in das Expertengremium mit einbringen.