Das Wichtigste zusammengefasst:

Was: 5. Ordentliche Sitzung des Interop Councils

Wann: Donnerstag 27.10.2022, 11-15 Uhr

Wo: virtuelle Veranstaltung

Inhalte:

  • Updates und Status
  • Vorstellung und gemeinsame Einordnung der Arbeitsergebnisse des Arbeitskreis „Kartierung von Interoperabilitätsinitiativen mit Fokus auf FHIR und Terminologien”
  • Vorstellung des Entwurfs und weiteres Vorgehen zur Interoperabilitätsroadmap

1) Begrüßung und Protokoll 

2) Updates

  • Status und Aufnahme Expert:innen in Expertenkreis
  • Prozess zum Lebenszyklus eines Standards in INA
  • Überblick DEMIS

3Status Arbeitskreis

  • Statusbericht Arbeitskreis „Analyse des Status quo der Patient Journey Herzinsuffizienz“

4) Ergebnis Arbeitskreis "Kartierung von Interoperabilitätsinitiativen mit Fokus auf FHIR und Terminologien"

  • Vorstellung der Arbeitsergebnisse
  • Beschlussfassung: Verabschiedung der Ergebnisdokumente
  • Gemeinsame Einordnung der Ergebnisse im Plenum

Pause

5) IOP-Roadmap

  • Vorstellung der ersten Version
  • Diskussion in break out rooms
  • Gemeinsame Einordnung der Diskussionsergebnisse
  • Nächste Schritte

6) Ausblick auf neue Arbeitskreise

  • Szenarien zur Fortführung des Arbeitskreises "Datenflow in einem onkologischen Behandlungsverlauf"
  • Vorstellung des nächsten Arbeitskreises

7) Fazit und Ausblick

  • Zusammenfassung der Beschlüsse und Vereinbarungen
  • Nächste Ereignisse & Termine

Ende der Sitzung

Während der Sitzung kam an mehreren Stellen ein Umfrage-Tool zum Einsatz, um live das Meinungsbild des Publikums zu erfassen

Tortendiagramm zu den 5 Antwortoptionen
Tortendiagramm zu den 2 Auswahloptionen
Arbeitskreis Kartierung von IOP-Initiativen
Balkendiagramm zu den 15 Auswahloptionen
Vorstellung der Themen der Roadmap als Entwurf

Thema

Ergebnis

KIM

  • KIM mit standardisiertem Protokoll, aber proprietären Definitionen der zu übertragenden Datenobjekte

  • Jedes Datenobjekt von einer anderen Organisation definiert

  • Es fehlt ein "Rahmen" für die DEfinition der Objekte - "SW Hersteller müssen anfangen sich an Standards zu halten" (Zitat Admir Kulin)

  • Notwendig: Einheitliches Datenmodell als "Baukasten" für die Datenobjekte wäre sinnvoll

    • --> notwendig wäre eine vereinheitlichung der Datenobjekte die über KIM ausgetauscht werden sollen (Anmerkung: Die Objekte sind noch gar nicht oder nur teilweise definiert bis dato)

    • im Zuge dessen benötigt man einheitliche Testverfahren zur Sicherstellung eines interoperablen Datentransfers durch die verschiedensten SW Hersteller

  • KIM hat Potenzial zur "Prozessdisruption" --> daher ist es notwendig, die Anwender abzuholen und über die Vorteile aufzuklären und sie mitzunehmen

Foto des Flipcharts

Seltene Erkrankungen

  1. Es gibt bereits Akteure, die Daten haben (in CSV etc.). Aber sie wissen nicht, an wen sie sich damit wenden sollen.

  2. Es gibt derzeit zwei Lager: Wissenschaft und Technik à FHIR benötigt aber trotzdem eine medizinische Perspektive. Dies ist für Prozesswissen unumgänglich, um den Standard sinnvoll zu machen.

  3. Selbst wenn Standards existieren, werden sie von Person zu Person anders interpretiert (bspw. Laborwerte).

 

  • Der Kontext muss verstanden werden: Lücke zwischen Software und Krankheit schließen à Prozesse sind kaum beschrieben

  • Akteure und Transaktion muss definiert werden, damit Sender und Empfänger immer klar sind

  • FHIR Begriffe wie Ressource oder Observation sind zu komplex für den Anwender

  • Spezifikation muss anwenderfreundlich geschrieben werden

  • als Techniker/ITler bewegt man sich zwischen Medizin und Wirtschaft

  • keine gute Formalisierung von Wissen in der Medizin

  • Ein menschlicher Experte muss Daten interpretieren (hier müssen verschiedene Blickwinkel eingenommen werden)

  • Falls es einen IOP-Standard gibt, denkt dann der niedergelassene Arzt wie der Arzt im Klinikum? Eher nicht.

Kardiologie

Infografik aus dem AK zum Kreislauf des Patienten Herzinsuffizienz 

  • Kreislauf ist bisher Wunschvorstellung

  • Ein Problem: Terminstellenversorgungsgesetz Jeder bekommt schnell einen Termin, aber Informationsrückfluss zwischen Ärzten ist gestört

  • Patient ist deshalb gefühlt an den Arzt gebunden

  • Lösung: ein guter Informationsrückfluss durch eine entsprechende Aufbereitung der Diagnose für den anderen Arzt

  • Z.B. durch ein entsprechendes Tool, dass diese Aufbereitung vornimmt

Aufbereitungsproblem Usecase: Radiologe – Hausarzt

  • Hausarzt bekommt radiologischen Befund

  • Bild in DICOM, aber häufig fehlt eine Beschreibung der Diagnose

  • Hausarzt ohne radiologischen Kenntnisse kann dadurch keine Diagnose an den Patienten geben

  • Problem, da Standards generell da sind (DICOM) und genutzt werden

weitere Problemstellungen

  • Strukturierte und standardisierte Daten in ePA

  • Durch neues Gesetz soll MIO die Visualisierung übernehmen

  • MIO ist aber Datenprofil, PVS Hersteller übernehmen Pateintendokumentation

  • ePA muss übersichtlich sein und keine Anreicherung von PDFs (ist in USA gescheitert) Ärztedashboard gibt schnellen Überblick zu den entsprechenden Dokumenten, KIS System, etc. und damit eine Plattformlösung

  • Problem der Übersichtlichkeit der Daten geht beim Arzt los. Ein reiner Freitext in der ePA ist schwierig

  • Lösung: je standardisierter/terminologischer die Daten abgebildet sind, desto besser

  • Problem: Nicht alle Informationen sind in „Codes“ abbildbar, sodass ein gewisser Freitext notwendig ist.  

Foto des Flipcharts

DiGA/ Medizingeräte

DiGA

  • fehlende Kommunikation zwischen ePA - DiGA - Gesundheitsapps,

  • strenge Standardisierungsanforderungen an DiGAs, fast keine Anforderungen an Apps

  • brauchen einen Standardbaukasten für DiGAS und ein Forum für Interop Themen der DiGAs

  • Beispiel Diabetes Akte - orientiert sich semantisch am DMP

  • Der Versicherte dokumentiert bisher in der ePA wenig und es werden auch keine semantischen Vorgeben gemacht

Medizingeräte/ GDT

  • etwa 500-1000 Geräte nutzen GDT, ist der kleinste Standard der QMS Familie

  • Im Ausland wird IEEE stark genutzt - Gerätehersteller haben häufig geringes Interesse an Standards da Produkte über Serviceleistungen finanziert werden und die MDR Produktänderungen erschwert

Forschungsdaten

Was bedeutet secondary use?

  • Aktuell:

    • Daten werden an Krankenkassen übermittelt → anschließend Black Box, was mit den Daten passiert

    • Weitergabe der Daten von den Krankenkassen an Pharma oder andere Industrie-Stakeholder

    • Zusätzlich werden Daten an KBV/ZI übermittelt

  • Zukünftig:

    • Transparenz darüber schaffen, welche Daten, wohin übermittelt werden und was dann mit den Daten passiert

Welche aktuellen Problemstellungen gibt es?

  • Dokumentation der Daten erfolgt nahezu ausschließlich zu Abrechnungszwecken → keine medizinische Dokumentation

  • Es müssen zusätzliche Daten erhoben werden, damit diese weiter genutzt werden können

  • Datenqualität ist nicht gegeben und muss verbessert werden

    • Daten im Primary Use müssen strukturiert aufgenommen werden, damit man diese im Secondary Use nutzen kann

Wie könnten Lösungsansätze aussehen?

  • User Experience muss gestärkt werden → es müssen insentives geschaffen werden

  • Transparenz schaffen, was mit den Daten passiert

Welche Beschlüsse wurden getroffen?

Hier finden Sie das Ergebnisprotokoll:

Allgemeines

Die Beschlussfähigkeit des Interop Councils auf der fünften ordentlichen Sitzung wurde zu Beginn durch die Vorsitzende Frau Sylvia Thun festgestellt. Für die Protokollierung der Beschlüsse und Vereinbarungen während der Sitzung wurde die Koordinierungsstelle am Anfang der Sitzung benannt.

Beschlüsse

 

1) Die Ergebnisse des Arbeitskreis Kartierung von Interoperabilitätsinitiativen werden von den Mitgliedern des Interop Councils mit einem Stimmenverhältnis von

  • 7/7 der ordentlichen Mitglieder
  • 1/2 der außerordentlichen Mitglieder

beschlossen.

  • Das BMG hat sich als außerordentliches Mitglied enthalten und bedankt sich bei den Mitgliedern des Arbeitskreises.

Begründungen der Mitglieder:

Mitglied

Stimme

Begründung

S. Thun Ja Stimmt den Ergebnissen zu.
S. Heckmann Ja Die Ergebnisse zeigen wie wichtig Harmonisierung und Guidance für die Community sind.
S. Jedamzik Ja Der Arbeitskreis hatte das Ziel eine Übersicht in Bezug auf FHIR zu erreichen. Das Ergebnis ist gut. 
R. Degner Ja Die Ergebnisse zeigt welche umfänglichen Informationen gesammelt wurden und welche nächsten Schritte folgen müssen.
J. Studzinski Ja
Die Ergebnisse machen sichtbar welche Initiativen es bei FHIR gibt, Handlungsableitungen und Mehrwerte sollten sich daraus ergeben. 
M. Sedlmayr Ja Der Auftrag ist sehr gut erfüllt. Die Konsequenzen sind sehr gut nachvollziehbar.
A. Diehl Ja Die Ergebnisse bieten eine  hervorragende Basis für weitere Arbeiten und das ist sehr erfolgreich.
F. Hartge Ja Das Handlungsfeld Governance ist wichtig.

Ergebnisse des Arbeitskreis Kartierung von Interoperabilitätsinitiativen sind hier veröffentlicht.

2) Die Arbeitskreise „Analyse der Anforderungen an nationale Terminologieservices“ und
„Verbindliche Regeln zur Nutzung eines Referenzvalidators “ werden von den Mitgliedern des Interop Councils mit einem Stimmenverhältnis von

  • 7/7 der ordentlichen Mitglieder
  • 2/2 der außerordentlichen Mitglieder

beschlossen.

Begründungen der Mitglieder:

Mitglied

Stimme

Begründung

S. Thun

Ja Die Arbeitskreise sind ein wichtiger Schritt hin zur Harmonisierung bestehender FHIR Ressourcen.

A. Diehl

Ja Die Diskussion hat gezeigt wie wichtig beide Arbeitskreise sind.

S. Heckmann

Ja Die Arbeitskreise sind wichtig weil Sie auf die Empfehlungen des Arbeitskreises Onkologie Entwickler Journey.

M. Sedlmayr

Ja Beide Arbeitskreise sind wichtig.

R. Degner

Ja Beide Arbeitskreise sind wichtig um Interoperabilität in Gang zu bringen.

J. Studzinski 

Ja Ja, beim Thema Terminologiserver sind auch schon erste Arbeiten im Gange, der Arbeitskreis kommt also zur richtigen Zeit.

S. Jedamzik

Ja Beide Arbeitskreise sind wichtig, insbesondere Terminologiservices sind wichtig weil Kodiersysteme für ambulant und stationär sind wichtig. Der Referenzvalidator ist als Schiedsrichter wichtig, auch um FHIR auf Validität zu prüfen.

F. Hartge

Ja Stimmt aus direkter eigener Erfahrung auch zu.

T. Süptitz

Ja Stimmt auch zu.

Die Ergebnisse werden auf ina.gematik.de hochgeladen.

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