Das Wichtigste zusammengefasst:

Was: 4. Ordentliche Sitzung des Interop Councils

Wann: Donnerstag 18.08.2022, 13 - 15:30 Uhr + Fachaustausch und Get-together bis 17 Uhr

Wo: hybride Veranstaltung:

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Inhalte:

  • Kriterienkatalog für den Empfehlungsprozess von Standards
  • Status der Arbeitskreise
  • Vorstellung und gemeinsame Einordnung der Arbeitsergebnisse des Arbeitskreises Datenflow im onkologischen Behandlungsverlauf
  • Aktueller Stand und nächste Schritte zur IOP-Roadmap

Im Anschluss an den Livestream: 15:30-17 Uhr

  • Meet the Council: Deep Dive im Austausch zu IOP-Problemen für die IOP-Roadmap
  • Get-together

1) Begrüßung und Protokoll 

2) Updates

  • Status und Aufnahme Expert:innen in Expertenkreis

  • Beschlussfassung: Kriterienkatalog für den Empfehlungsprozess von Standards

3Status Arbeitskreise

  • Statusbericht Arbeitskreis "Kartierung von Interoperabilitätsinitiativen"

  • Statusbericht Arbeitskreis „Analyse des Status quo der Patient Journey Herzinsuffizienz“

4Ergebnis Arbeitskreis "Datenflow in einem onkologischen Behandlungsverlauf"

  • Vorstellung der Arbeitsergebnisse

  • Beschlussfassung: Verabschiedung der Ergebnisdokumente

  • Gemeinsame Einordnung der Ergebnisse im Plenum

Pause

5) IOP-Roadmap

  • Aktueller Arbeitsstand

  • Weiteres Vorgehen

6) Fazit und Ausblick

  • Zusammenfassung der Beschlüsse und Vereinbarungen

  • Nächste Ereignisse & Termine

Ende der Sitzung

Ab 15:30: Meet the Council

→ Deep Dive - Fachaustausch zu IOP-Problemen für IOP-Roadmap

Ab ca. 16:30 Uhr: get together mit den Gästen (bis 17:00 Uhr)

Während der Sitzung kam an mehreren Stellen ein Umfrage-Tool zum Einsatz, um live das Meinungsbild des Publikums vor Ort und virtuell zu erfassen. Hier finden Sie die Ergebnisse zu den Fragen:

  • Welches Thema auf der Agenda interessiert Sie am meisten?

  • Wie kann der Datenfluss in der Onkologie konkret verbessert werden?

  • Welche Interoperabilitätsprobleme sehen Sie?

Thema

Ergebnis

KIM

  • KIM mit standardisiertem Protokoll, aber proprietären Definitionen der zu übertragenden Datenobjekte

  • Jedes Datenobjekt von einer anderen Organisation definiert

  • Es fehlt ein "Rahmen" für die DEfinition der Objekte - "SW Hersteller müssen anfangen sich an Standards zu halten" (Zitat Admir Kulin)

  • Notwendig: Einheitliches Datenmodell als "Baukasten" für die Datenobjekte wäre sinnvoll

    • --> notwendig wäre eine vereinheitlichung der Datenobjekte die über KIM ausgetauscht werden sollen (Anmerkung: Die Objekte sind noch gar nicht oder nur teilweise definiert bis dato)

    • im Zuge dessen benötigt man einheitliche Testverfahren zur Sicherstellung eines interoperablen Datentransfers durch die verschiedensten SW Hersteller

  • KIM hat Potenzial zur "Prozessdisruption" --> daher ist es notwendig, die Anwender abzuholen und über die Vorteile aufzuklären und sie mitzunehmen

Foto des Flipcharts

Seltene Erkrankungen

  1. Es gibt bereits Akteure, die Daten haben (in CSV etc.). Aber sie wissen nicht, an wen sie sich damit wenden sollen.

  2. Es gibt derzeit zwei Lager: Wissenschaft und Technik à FHIR benötigt aber trotzdem eine medizinische Perspektive. Dies ist für Prozesswissen unumgänglich, um den Standard sinnvoll zu machen.

  3. Selbst wenn Standards existieren, werden sie von Person zu Person anders interpretiert (bspw. Laborwerte).

 

  • Der Kontext muss verstanden werden: Lücke zwischen Software und Krankheit schließen à Prozesse sind kaum beschrieben

  • Akteure und Transaktion muss definiert werden, damit Sender und Empfänger immer klar sind

  • FHIR Begriffe wie Ressource oder Observation sind zu komplex für den Anwender

  • Spezifikation muss anwenderfreundlich geschrieben werden

  • als Techniker/ITler bewegt man sich zwischen Medizin und Wirtschaft

  • keine gute Formalisierung von Wissen in der Medizin

  • Ein menschlicher Experte muss Daten interpretieren (hier müssen verschiedene Blickwinkel eingenommen werden)

  • Falls es einen IOP-Standard gibt, denkt dann der niedergelassene Arzt wie der Arzt im Klinikum? Eher nicht.

Kardiologie

Infografik aus dem AK zum Kreislauf des Patienten Herzinsuffizienz 

  • Kreislauf ist bisher Wunschvorstellung

  • Ein Problem: Terminstellenversorgungsgesetz Jeder bekommt schnell einen Termin, aber Informationsrückfluss zwischen Ärzten ist gestört

  • Patient ist deshalb gefühlt an den Arzt gebunden

  • Lösung: ein guter Informationsrückfluss durch eine entsprechende Aufbereitung der Diagnose für den anderen Arzt

  • Z.B. durch ein entsprechendes Tool, dass diese Aufbereitung vornimmt

Aufbereitungsproblem Usecase: Radiologe – Hausarzt

  • Hausarzt bekommt radiologischen Befund

  • Bild in DICOM, aber häufig fehlt eine Beschreibung der Diagnose

  • Hausarzt ohne radiologischen Kenntnisse kann dadurch keine Diagnose an den Patienten geben

  • Problem, da Standards generell da sind (DICOM) und genutzt werden

weitere Problemstellungen

  • Strukturierte und standardisierte Daten in ePA

  • Durch neues Gesetz soll MIO die Visualisierung übernehmen

  • MIO ist aber Datenprofil, PVS Hersteller übernehmen Pateintendokumentation

  • ePA muss übersichtlich sein und keine Anreicherung von PDFs (ist in USA gescheitert) Ärztedashboard gibt schnellen Überblick zu den entsprechenden Dokumenten, KIS System, etc. und damit eine Plattformlösung

  • Problem der Übersichtlichkeit der Daten geht beim Arzt los. Ein reiner Freitext in der ePA ist schwierig

  • Lösung: je standardisierter/terminologischer die Daten abgebildet sind, desto besser

  • Problem: Nicht alle Informationen sind in „Codes“ abbildbar, sodass ein gewisser Freitext notwendig ist.  

Foto des Flipcharts

DiGA/ Medizingeräte

DiGA

  • fehlende Kommunikation zwischen ePA - DiGA - Gesundheitsapps,

  • strenge Standardisierungsanforderungen an DiGAs, fast keine Anforderungen an Apps

  • brauchen einen Standardbaukasten für DiGAS und ein Forum für Interop Themen der DiGAs

  • Beispiel Diabetes Akte - orientiert sich semantisch am DMP

  • Der Versicherte dokumentiert bisher in der ePA wenig und es werden auch keine semantischen Vorgeben gemacht

Medizingeräte/ GDT

  • etwa 500-1000 Geräte nutzen GDT, ist der kleinste Standard der QMS Familie

  • Im Ausland wird IEEE stark genutzt - Gerätehersteller haben häufig geringes Interesse an Standards da Produkte über Serviceleistungen finanziert werden und die MDR Produktänderungen erschwert

Forschungsdaten

Was bedeutet secondary use?

  • Aktuell:

    • Daten werden an Krankenkassen übermittelt → anschließend Black Box, was mit den Daten passiert

    • Weitergabe der Daten von den Krankenkassen an Pharma oder andere Industrie-Stakeholder

    • Zusätzlich werden Daten an KBV/ZI übermittelt

  • Zukünftig:

    • Transparenz darüber schaffen, welche Daten, wohin übermittelt werden und was dann mit den Daten passiert

Welche aktuellen Problemstellungen gibt es?

  • Dokumentation der Daten erfolgt nahezu ausschließlich zu Abrechnungszwecken → keine medizinische Dokumentation

  • Es müssen zusätzliche Daten erhoben werden, damit diese weiter genutzt werden können

  • Datenqualität ist nicht gegeben und muss verbessert werden

    • Daten im Primary Use müssen strukturiert aufgenommen werden, damit man diese im Secondary Use nutzen kann

Wie könnten Lösungsansätze aussehen?

  • User Experience muss gestärkt werden → es müssen insentives geschaffen werden

  • Transparenz schaffen, was mit den Daten passiert

Welche Beschlüsse wurden getroffen?

Hier finden Sie das Ergebnisprotokoll:

Allgemeines

Die Beschlussfähigkeit des Interop Councils auf der vierten ordentlichen Sitzung wurde zu Beginn durch die Vorsitzende Frau Sylvia Thun festgestellt. Für die Protokollierung der Beschlüsse und Vereinbarungen während der Sitzung wurde die Koordinierungsstelle am Anfang der Sitzung benannt.

Beschlüsse

 

Kriterienkatalog für den Start des Empfehlungsprozesses

Der Kriterienkatalog für den Start des Empfehlungsprozesses wird von den Mitgliedern des Interop Councils mit einem Stimmenverhältnis von

  • 7/7 der ordentlichen Mitglieder
  • 1/2 der außerordentlichen Mitglieder

beschlossen.

  • Das BMG hat sich als außerordentliches Mitglied enthalten. Es regt an, in der nächsten Sitzung den Empfehlungsprozess genauer zu erläutern.

Begründungen der Mitglieder:

Mitglied

Stimme

Begründung

S. Thun Ja Der Kriterienkatalog stellt den ersten Schritt zur wirklichen Interoperabilität dar und wir können uns nun auf internationales Terrain wagen.
S. Heckmann Ja Entsprechend den Ausführungen vorab gibt der Kriterienkatalog nur basierend auf HL7 FHIR- oder einem anderen gesetzlichen Rahmen wenn notwendig - die Möglichkeit gemeinsam international und standardisiert zu arbeiten.
S. Jedamzik Ja Der Kriterienkatalog bildet die Grundvoraussetzung für Interoperabilität in Deutschland.
R. Degner Ja Der Kriterienkatalog ist das Signal dass HL7 FHIR wichtig ist.
J. Studzinski Ja
Es gibt noch langfristig Änderungsbedarf aber der Kriterienkatalog ist ein guter erster Schritt.
M. Sedlmayr Ja Der Kriterienkatalog begünstigt einen gesetzlichen Rahmen und unterstütz HL7 FHIR. 
A. Diehl Ja Die Muss Kriterien sind spezifisch genug um einen internationalen Standard festzulegen für Deutschland und lassen gleichzeitig noch genug Freiraum.
F. Hartge Ja Der Kriterienkatalog ist wichtiger Schritt in Richtung des Empfehlungsprozess.

Der Kriterienkatalog für den Start des Empfehlungsprozesses ist hier veröffentlicht.

Der Abschluss des Arbeitskreises "Datenfluss im onkologischen Behandlungsverlauf - eine Entwicklerjourney" wird von den Mitgliedern des Interop Councils mit einem Stimmenverhältnis von

  • 7/7 der ordentlichen Mitglieder
  • 2/2 der außerordentlichen Mitglieder

beschlossen.

Mitglied

Stimme

Begründung

S. Thun Ja Die Inhalte sind wichtig, insbesondere die Terminologieservices sind ein wichtiger Punkt für das BMG und BfArM.
S. Heckmann Ja Vielen Dank geht an die Mitglieder des Arbeitskreises und an das BfArM für die Kommentierung.
S. Jedamzik Ja Das Positionspapier legt eine sehr gut Grundlage, jetzt beginnt die Arbeit der Umsetzung. Bei der Frage der Akzeptanz ist jetzt auch der Gesetzgeber gefragt.  
R. Degner Ja Alle Fragen des Positionspapiers sind sehr relevant und beinhalten einen großen Teil der relevanten Hürden um die Versorgung zu verbessern.
J. Studzinski Ja
Das Positionspapier ist auch der Auftrag für neue Arbeitskreise. Vielen Dank für die Arbeit.
M. Sedlmayr Ja Das Positionspapier ist eine sehr gut Arbeit und zeigt dass es nicht nur um die Standards an sich, sondern auch um deren Anwendbarkeit für alle Akteure geht.
A. Diehl Ja Der Arbeitskreis erhält viel Respekt für die wahnsinnige Arbeit und für die Leitung durch Frau Heckmann. 
F. Hartge Ja Die Themen des Positionspapier sollten in weiteren Arbeitskreisen verfolgt werden. Teile davon ergeben vielleicht auch Arbeit für die gematik.
T. Süptiz Ja

Das Positionspapier beinhaltet spannende Themen, die in Folgearbeitskreisen weiter beleuchtet werden sollten. 

Das Positionspapier inkl. aller Anhänge finden Sie hier.

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